Frankfurter Kunstverein e.V.
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Ausstellung

19.04. – 19.05.2011
Di - Fr 14 -18 Uhr Galerie B, Haus der Künste, Lindenstr.4

Ausstellung im Rahmen des Projekts "Regenerativverfahren"

Finissage am 19.05.11 um 19.30 Uhr

Grafik und Plastik von Konrad Thalmann

 

 

Im Detail: Konrad Thalmann

Der Leipziger Künstler will sich bei seinem Arbeitsaufenthalt in Frankfurt im Kleistjahr mit Grafik und Plastik den Michael Kohlhaas erschließen. Besonders die für den Dichter typischen Sprachwendungen haben es ihm angetan. Und ohne Hut werden dazu Köpfe gezeichnet und in Holz geschnitten. Das Leben spiegelt sich in Charakteren. Und wie immer bei der Galerie B können Besucher den Gestaltungsprozess direkt verfolgen und den Künstler befragen.

Der Betrachter kann mit jedem der Köpfe von Thalmann eine Geschichte assoziieren. Das Antlitz eines Menschen hat ein fast heiliges Muster davon in uns erzeugt. Unsere Erfahrung sagt, dass Nase, Mund, Augen einen festen Platz haben und der Form nach in einem ähnlichem Bauplan gestaltet sind. Doch in der heutigen Kunst werden hässliche und verzerrte Gesichter oft schön und schöne Gesichter zeigen die Hässlichkeit unter der Oberfläche. Von der Schönheit "hässlicher Bilder" handeln Thalmanns Porträtköpfe. Es mag irritieren, wenn die Nase an der falschen Stelle sitzt, der Typ vier Augen hat und das Ohr nach oben gerutscht ist, doch wird hier nicht der Bauplan der Natur verhandelt, sondern der Reiz liegt im Eigenwillen der Abweichungen und Neuschöpfungen. Dabei nutzt Thalmann besonders die Technik der Monotypie.

Bei der Technik der Monotypie wird eine Platte mit Farbe eingewalzt, ein Blatt Papier darauf gelegt und auf der Rückseite mit Bleistift gezeichnet. Die auf der Vorderseite entstandene Zeichnung hat den Charakter einer Radierung und bleibt ein Unikat. Farbige Tuschflecken, mit denen das Blatt davor überzogen wurden, setzen die Phantasie in Gang. Das fertige Blatt lebt vom Wechselspiel zwischen den abstrakten, malerischen Flecken und der gegenständlich erkennbaren und deutbaren Zeichnung.

Konrad Thalmann, Jahrgang 1966, Architekturstudium in Dessau, Gaststudienjahr der Bildhauerei in Halle, intensive Beschäftigung mit Grafik und Malerei seit 2000, bildhauerisches Arbeiten. Seit 2009 Mitglied im Bund Bildender Künstler Leipzig.

Foto (von Monika Käning):

Fotos: