Das GALERIE B - SONETT von Jürgen Barber zur Ausstellung
Manfred Neumann KOLLEGEN FREUNDE BEKANNTE
16.11.2017
1.
Der Porträtist im Dienst des Gegenübers
zum Beispiel Ähnlichkeit man muss erkennen.
ich kenne kenn ich hundert Menschen in der Stadt
der Kritiker der Zeit und Kunstgeschichte sagt
die Luft im Atelier tut niemand weh.
ich sehe eine Sie ich seh ein Er wie sehn wir uns
wie sehen wir nicht aus wer sind wir überhaupt
Kollegen Freunde und Bekannte
das kluge Ding geheimnisvolles Wesen das Modell
hat sich der Langeweile und der Nichterkenntnis
nicht anheimgegeben im Gegenteil hat Eigenheiten
kein Passbild das steht fest
des Künstler den wir hiermit loben er erkennt sich wieder
als Künstler als Kustode seines Werkes
2.
Die Wände vollgehängt und vollgestellt
Kollegen Freunde und Bekannte
mit klarem Blick ins Dachstuhlquergestänge
all das sein Werk hat Sinn hat Ausdruck hat Figur
hat Schick als Eigenbau und hat Statur
und selbstverständlich soll da immer was betreffen
Ein jedes steht für sich verzieht sich nicht
durch Griffigkeit im Glanz mit leichtem Schimmer
ein Inneres versteht sich durch ein Außen
zeigt Auftritt oder Rücktritt der Figur
der Innenblick der Augen macht er Sinn
die Unterhaltung angedeutet stört nicht
die Ähnlichkeit verlangt Bekanntschaft
das gut gemalte Bild ist ähnlicher als das Modell
3.
Die Menschen werden miteinander sprechen
und sich berühren sich umarmen ob
verschieden herzlich oder grob
sie sich in unterschiedlich große Teile brechen
und in ungleichen Hemisphären leben
wie sie sich auch verstehen völlig klar
einander sind und wunderbar
sich finden wie sie sich den Abschied geben
doch immer linienweise
gemäß der Hemisphäre sich verstellen
denn danach wird der Rahmen ausgerichtet
der Fuß des einen tritt den andern leise
um dessen Standpunkt unklar zu erhellen
der eigene wird linear verdichtet.
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